Wir unterstützen und beraten Menschen ohne Papiere, Personen aus Drittstaaten, EU-Bürger/innen, nicht krankenversicherte Deutsche.
Unser Ziel ist die Klärung ob eine Vermittlung in die Regelversorgung erfolgen kann.
Die Beratung erfolgt vertraulich und auf Wunsch anonym.
Bitte fragen Sie vorher, ob eine Beratung in Ihrer Sprache erfolgen kann.
Aktuelle Informationen
1. Oktober 2024 – 5 Jahre Clearingstelle Krankenversicherung
Ein Appell an die Verantwortlichen in der Politik. Pressemitteilung als PDF
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19. September 2024 – 5 Jahre Clearingstelle Krankenversicherung in Rheinland-Pfalz
Im September 2019 wurde die Clearingstelle Krankenversicherung in Rheinland-Pfalz eingerichtet. Seitdem wurden, bis Dezember 2023, 1592 Menschen beraten. Ziel der Clearingstelle ist es, Menschen ohne ausreichende…
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Menschen ohne Krankenversicherung: Was wirklich helfen kann
Dtsch Arztebl 2022; 119(41): A-1742 / B-1452; Charlotte Kurz
Für Menschen ohne oder mit unzureichender Krankenversicherung gibt es in Deutschland zwar bereits Behandlungsmöglichkeiten. Allerdings sind diese nicht flächendeckend verfügbar, oft fehlt es an der Finanzierung. Dabei gibt es auch weitergehende Ideen zur Lösung des Problems.
Für Menschen ohne Krankenversicherung kommen nur wenige Stellen für einen Arztbesuch infrage. Vor allem ehrenamtlich organisierte Praxen wie die Malteser Medizin für Menschen ohne Krankenversicherung versuchen die Versorgung abzudecken. An bundesweit 19 Standorten bieten die Malteser entsprechende Versorgungsmöglichkeiten an. In Berlin-Wilmersdorf arbeiten rund 30 Ärztinnen und Ärzte ehrenamtlich von einmal im Monat bis hin zu ein- oder zweimal die Woche in der Praxis. An vier Tagen die Woche bietet die Praxis allgemeinmedizinische Sprechstunden, Termine in der Zahnmedizin, Gynäkologie sowie Orthopädie, Dermatologie und Kinderheilkunde an. Die Behandlung ist für die Patientinnen und Patienten kostenfrei, erklärt der medizinische Leiter der Praxis, Dr. med. Jan Hirsch, dem Deutschen Ärzteblatt (DÄ).
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Link zum vollständigen Artikel im Deutschen Ärzteblatt 41/2022
Menschen ohne Krankenversicherung: ein oft übersehenes Problem
Dtsch Arztebl 2022; 119(41): A-1738 / B-1449; Charlotte Kurz
In Deutschland gibt es trotz allgemeiner Krankenversicherungspflicht viele Menschen, die entweder keinen oder nur unzureichenden Versicherungsschutz haben. Für die Betroffenen ist es oftmals schwierig, Zugang zu medizinischen Leistungen und Behandlungen zu erhalten.
Eigentlich ist Deutschland für ein gutes, allumfassendes Gesundheitssystem bekannt. Verglichen mit den europäischen Staaten ist das deutsche Gesundheitssystem kostenintensiv. 2020 lagen die Ausgaben auf einem Höchststand von 440,6 Milliarden Euro. Der Anteil am Bruttoinlandsprodukt betrug damit 13,1 Prozent und 1,2 Prozentpunkte mehr als noch 2019. Der EU-Durchschnitt lag 2019 bei 9,9 Prozent. Trotz der Rekordausgaben und des umfänglichen Leistungsspektrums kommt ein Aspekt aber oft zu kurz: die Gesundheitsversorgung für Menschen ohne Krankenversicherung.
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Link zum vollständigen Artikel im Deutschen Ärzteblatt 41/2022
Corona-Impfungen für Menschen ohne Papiere oder festen Wohnsitz (in Rheinland-Pfalz)
Vor einiger Zeit haben wir – Armut und Gesundheit e.V., Medinetz Koblenz e.V und Medinetz Mainz e.V. – eine Initiative für den landesweiten Zugang zu Corona-Impfungen für Menschen ohne ein gültiges Ausweisdokument gestartet. In einer Arbeitsgruppe haben wir mit dem Impfkoordinator des Landes Rheinland-Pfalz zusammengearbeitet und ein abgestimmtes Vorgehen erarbeitet. Erfreulicherweise können wir nun allen Menschen ohne ein gültiges Ausweisdokument (egal ob papierlos oder wohnungslos) den Zugang zu allen Impfzentren und Bussen in Rheinland-Pfalz ermöglichen. Das Procedere ist im Flyer und auf dieser Seite beschrieben.
Seit September 2019 wird die Arbeit der Clearingstelle Krankenversicherung in Rheinland-Pfalz durch das Land Rheinland-Pfalz (Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie und Ministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz) finanziert. Dank der neuen Landesförderung ab 2021 kann die Beratungsarbeit nun ausgeweitet und die Erreichbarkeit regional verbessert werden. Seit Januar 2021 gibt es mit der Ökumenischen Fördergemeinschaft Ludwigshafen GmbH, mit Beratungsangeboten in Ludwigshafen und Worms, und dem Caritasverband Koblenz e.V. drei zusätzliche Anlaufstellen. Seit Mai 2024 gibt es einen neuen Standort in Kaiserslautern.
Ziel der Clearingstelle ist es, Menschen ohne (ausreichenden) Krankenversicherungsschutz in regulären Krankenversicherungssystemen (wieder) abzusichern sowie in konkreten Einzelfällen zu beraten. In Mainz ist diese Stelle angesiedelt beim Verein «Armut und Gesundheit in Deutschland». 2019 und 2020 wurden hier über 350 Menschen beraten, davon über 160 mit deutscher Staatsangehörigkeit, 85 EU-Bürger*innen und 89 Personen aus Drittstaaten. 128 Personen konnten in diesem Zeitraum mit Hilfe der Clearingstelle wieder versichert werden. «Armut und Gesundheit in Deutschland» hat schon vor Einrichtung der Clearingstelle Menschen ohne Krankenversicherung beraten und in seiner «Medizinischen Ambulanz ohne Grenzen» behandelt.
Erfahrungen der Clearingstelle in Mainz haben gezeigt, dass landesweit ein hoher Bedarf an dem Beratungsangebot besteht. Menschen, die sich an die Clearingstelle wenden, haben häufig keine finanziellen Mittel für Bahntickets oder „moderne“ Kommunikationsmittel. Um so wichtiger ist die nun erfolgte Ausweitung der Anlaufstellen mit persönlichen Ansprechpartner*innen vor Ort. In Ludwigshafen werden Betroffene bis zur abschließenden versicherungsrechtlichen Klärung von den «Streetdocs», in Worms vom «Gesundheitsladen der Caritas» und in Koblenz vom «Medinetz Koblenz» medizinisch beraten und kostenfrei versorgt.
Es melden sich Personen aller gesellschaftlicher Schichten, darunter Wohnungslose, Menschen aus anderen EU-Staaten, aber auch Privatversicherte mit Beitragsschulden. Viele Menschen kennen ihre Rechte nicht, etwa, dass auch Versicherte mit Zahlungsrückständen Anspruch auf Notfallversorgung haben. Es gibt aber auch komplizierte Einzelfälle, in denen eine Aufnahme in die Krankenversicherung nicht möglich ist. Für diesen Personenkreis und für Menschen, deren Fall noch nicht abschließend bearbeitet werden kann, fordert die Clearingstelle Krankenversicherung in Rheinland-Pfalz ergänzend einen Behandlungsfonds, der Krankenhaus- und Behandlungskosten übernimmt.